PORTRÄTSERIE NEUE KUNSTNARRATIVE IN OSTEUROPA:

Zeitgenössische Biennalen werden in Osteuropa wichtiger, um junge Kunst in neue Kontexte zu setzen und eine urbane Generation zu erreichen. Vor kurzem formierte sich aus der Biennale Matter of Art Prague, die Biennale Warszawa, die Kyiv Biennale, die OFF-Biennale Budapest und das Survival Kit Festival Riga das Künstlerkollektiv EAST EUROPE BIENNIAL ALLIANCE.


BÉTON BLEU MAGAZIN sprach mit den Mitgründer*innen VASYL CHEREPANYN, Leiter des Forschungszentrums für visuelle Kultur in Kiew, und ESZTER SZAKÁCS, Kuratorin bei der OFF-Biennale in Budapest, über neue Narrative, politische Emanzipation und finanzielle (Un)Abhängigkeiten in den osteuropäischen Kulturszenen.

(c) Sasha Kovalenko, Visual culture research center

Die osteuropäische Kulturszene ist sehr vom westlichen Kontext abhängig. Gleichzeitig sind osteuropäische Kulturinitiativen kaum miteinander vernetzt. Manchmal wissen wir besser, was im Westen abgeht, als bei unseren eigenen Nachbarn! Genau das wollen wir ändern.
— Vasyl Cherepanyn

Béton Bleu: Eszter, du bist Mitglied des Kurator*innen-Teams der OFF-Biennale in Budapest, Vasyl, Du bist Ko-Kurator der Kyiv Biennale. Beide Organisationen sind gemeinsam mit der Biennale Matter of Art Prague und der Biennale Warszawa Mitbegründer der East Europe Biennial Alliance (EEBA). Welches Konzept steht hinter dieser transnationalen Kunstinitiative?

Vasyl Cherepanyn: Als wir uns 2018 auf dem von tranzit.cz organisierten Symposium Unlearning Biennale in Prag trafen, wurde uns - also den Kurator*innen der Biennalen in Prag, Budapest, Warschau und Kiew - klar, dass die Kulturszenen in den osteuropäischen Ländern (zu) sehr vom westlichen Kontext abhängen. Sie sind oft direkt an diese angeschlossen bzw. mit diesen verbunden. Paradoxerweise sind die osteuropäischen Kulturinitiativen aber untereinander überhaupt nicht vernetzt. Manchmal wissen wir besser, was im Westen abgeht, als bei unseren Nachbarn. Deswegen haben wir beschlossen, eine inter-institutionelle Initiative ins Leben zu rufen, die über die Logik des Nationalstaates hinausgeht und in der Lage ist, die kulturellen Prozesse sowie die politischen Entwicklungen im Osten Europas aus einer internationalen und interregionalen Perspektive zu betrachten.

Eszter Szakács: In diesem Sinne füllt die East Europe Biennial Alliance eine recht große Lücke, mit ihrem Versuch, eine inter-regionale Infrastruktur zur Förderung von Kunst und Kultur im Osten Europas aufzubauen. Wir müssen hier aber betonen, und das ist wirklich wichtig, dass wenn wir über “den neuen Osten", “Osteuropa” oder den “ehemaligen Ostblock" sprechen, niemals eine homogene Region meinen. Es gibt keinen Block. Der Osten Europas ist und war kulturell, gesellschaftlich und politisch extrem heterogen. In unserer Allianz EEBA vereinen wir Biennalen aus diesen postsozialistischen und postsowjetischen Ländern. Mit der kürzlich erfolgten Aufnahme des Survival Kit Festival Riga haben wir nun auch ein Mitglied, das in einem postsowjetischen baltischen Land verwurzelt ist. Klar haben wir alle viele Gemeinsamkeiten, in unserer Geschichte, in unseren lokalen Bedingungen, aber wir sind auch sehr unterschiedlich. Diese Unterschiede müssen wir erkennen und mit ihnen umgehen lernen.

ESZTER SZAKÁCS, Kuratorin der OFF-Biennale in Budapest (links) und VASYL CHEREPANYN, Head of the Visual Culture Research Center in Kyiv (rechts)

BB: Was genaue versteht ihr unter dem Begriff “Neuer Osten”?

Vasyl: Osteuropäer*innen haben in den 1990er und zu Beginn der 2000er Jahre etwas erkannt: Es gibt in vielen osteuropäischen Ländern, einschließlich der Ukraine, eine gewisse Scham zum “Osten” zu gehören. “Teil des Ostens” zu sein, wird oft abwertend verstanden, “Osten” ist ein pejorativer Begriff. Stattdessen sagen viele jetzt, sie seien Teil "des Zentrums". Das ist im Grunde der Ursprung des Begriffs "Mittel-und Zentraleuropa" - ein imaginäres Zentrum, das schwer fassbar ist. Wir nennen uns bewusst "East Europe Biennial Alliance" und beziehen damit politisch Stellung. Wir meinen damit nicht nur Länder aus Osteuropa, die der EU beigetreten sind, sondern die gesamte osteuropäische (Halb-)Peripherie. Eine Peripherie, die zurzeit aus unterschiedlichen Gründen durchaus brennt.

Eszter: Wir bei EEBA gehören zu einer jüngeren Generation, als die, die den Fall der Sowjetunion bewusst miterlebt hat. Die meisten von uns wurden in den letzten Jahren des Kalten Krieges geboren. Wir sind in dem neuen Regime nach 1989 erwachsen geworden. Das bedeutet, dass sich unser Umgang mit dem "Osten" und Osteuropa sowie mit der sozialistischen und sowjetischen Vergangenheit von der Generation unterscheidet, die ihre prägenden Erfahrungen in der sozialistischen und sowjetischen Zeit gemacht hat.

(c) SASHA KOVALENKO, VISUAL CULTURE RESEARCH CENTER

(c) Sasha Kovalenko, Visual culture research center

Wir gehören zu einer jüngeren Generation, die den Fall der Sowjetunion nicht mehr bewusst miterlebt hat. Die meisten von uns wurden in den letzten Jahren des Kalten Krieges geboren. Wir sind erst in dem neuen Regime nach 1989 erwachsen geworden. Unser Umgang mit dem “Osten”, Osteuropa und der sozialistischen und sowjetischen Vergangenheit unterscheidet sich von der Generation, die ihre prägenden Erfahrungen in der sozialistischen und sowjetischen Zeit gemacht hat.
— Eszter Szakács

BB: Gibt es post-sozialistische Infrastrukturen, die Euch bei Eurer Kulturarbeit unterstützen?

Eszter: In Ungarn gibt es den aus der sozialistischen Ära stammenden Atelierverband junger Künstler, der 1958 als Unterorganisation des Kunstfonds der Ungarischen Sozialistischen Arbeiterpartei gegründet wurde, um junge Künstler*innen am Anfang ihrer Karriere zu unterstützen. Auch heute ist er noch immer eine aktive und wichtige Organisation in der zeitgenössischen ungarischen Kunstszene. Wenn es solche Organisationen in post-sowjetischen Ländern gibt, dann immer in einer nationalen Version: Es gibt die ukrainische, ungarische und polnische Organisationsvariante davon. In diesem Sinne folgte die sozialistische und sowjetische Kunstinfrastruktur in der Region zwar ähnlichen Schemata und Ideologien, aber als Ganzes war sie eindeutig nicht transnational. Die East Europe Biennial Alliance soll hingegen bewusst auf einer transnationalen Ebene aktiv werden: Sie soll nicht nur die Summe der Mitgliedsbiennalen sein, sondern neue Dimensionen in die Biennalen einbringen, die jeweils in und mit ihren jeweiligen lokalen Gegebenheiten arbeiten. 

Vasyl: Also, wenn etwas von der postsowjetischen Infrastruktur im Kulturbereich übrig ist, dann ist es die Infrastruktur von Ruinen. Im Rahmen der Kyiv Biennale haben wir versucht, diese Reste der Infrastruktur intellektuell neu zu ordnen und zu reaktivieren. Nach dem Zusammenbruch der UdSSR wurden viele Menschen mit ihrem Sein, ihren Berufen und Fähigkeiten auf der Straße zurückgelassen. Dasselbe geschah mit der Infrastrukturen. Vergessen und ausradiert. Mit unseren unterschiedlichen Biennalen versuchen wir, eine institutionelle und kulturelle Bricolage zu schaffen, indem wir junge Institutionen mit etablierten staatlichen Einrichtungen kombinieren, die Teil der künstlerischen Infrastruktur der Sowjetzeit waren. Oft stehen sie heute am Rand der zeitgenössischen Kulturproduktion.

(c) Sasha Kovalenko, Visual culture research center

Die sozialistische und sowjetische Kunstinfrastruktur folgte in der osteuropäischen Region zwar einem ähnlichen Schemata und einer ähnlichen Ideologien, aber als Ganzes war sie eindeutig nicht transnational.
— Eszter Szakács

(c) Sasha Kovalenko, Visual culture research center

Osteuropäer*innen haben in den 1990er und zu Beginn der 2000er Jahre etwas gelernt: In vielen osteuropäischen Ländern, einschließlich der Ukraine, gibt es eine Scham, zu “Osteuropa” zu gehören. “Teil des Ostens” zu sein, wird oft abwertend verstanden.
— Vasyl Cherepanyn

BB: Ihr sprecht von der "osteuropäischen Peripherie". Wie unterscheidet sich die Kulturpraxis dort von derjenigen in "westlichen" Ländern?

Vasyl: Zunächst unterscheiden wir uns einmal darin, dass wir nicht einfach modische Konzepte oder Künstler*innen aus dem Westen eins zu eins übernehmen und sie an die lokalen Gegebenheiten anzupassen versuchen. Wir machen das Gegenteil. Die Problemfelder, mit denen wir uns befassen, sind eindeutig durch den politischen Kontext und die gesellschaftlichen Bedingungen, in denen wir leben, geprägt. Nehmt den Krieg in der Ukraine - das ist kein kuratorisches Skandalthema, das ist Realpolitik, an der wir uns abarbeiteb. Und wir beobachten vor allem in den (semi-)peripheren Ländern eine wachsende Tendenz, eine neue Art von Biennalen zu etablieren: Basisorientiert sind, von unten aufgebaut werden und staatlich unabhängig. Auch wir als Allianz organisieren uns so.

Eszter: Deswegen besteht ein essentieller Teil unserer Allianzarbeit darin, ein Sicherheitsnetz für die beteiligten Biennalen zu schaffen. Die osteuropäischen Biennalen sind - auf sich allein gestellt - ziemlich fragil. Wir wollen uns durch Zusammenarbeit gegenseitig stärken. Auch das ist ein Unterschied zum Westen Europas: Unsere Allianz ist auch aus einer Art Notlage heraus entstanden ist, weil staatliche Förderung für uns oft schwierig ist. Das wiederum ermöglicht aber auch spannende Experimente beim Aufbau von Infrastrukturen.

(c) Sasha Kovalenko, Visual culture research center

(c) Sasha Kovalenko, Visual culture research center

(c) Sasha Kovalenko, Visual culture research center

Staatliche Finanzierung kann eine stabile Einnahmequelle sein, klar, aber sie ist auch oft problematisch. Vor allem hier. In Ungarn erkennen wir die Grenzen staatlicher Förderung bei jedem politischen Umschwenken.
— Eszter Szakacs

BB: Ihr sprecht von einem kollektiven Sicherheitsnetz samt Infrastruktur. Aber wie genau werdet ihr als europäische Allianz finanziert? Hilft die EU?

Eszter: Die Allianz als solche wird nicht institutionell gefördert, weder von der EU noch von anderen Initiativen, aber ihre Projekte schon. So wurde zum Beispiel unser offizieller Start im Herbst 2020, ein Online-Symposium mit dem Titel Culture at Crossroads: What Collaboration Do We Want in Eastern Europe?,vom Visegrad-Fonds finanziert. Die aktuelle Kyiv Biennale Allied, die wir als EEBA kuratiert haben, wird von einer Reihe von europäischen Stiftungen unterstützt. Genau das ist es aber, was im Allgemeinen problematisch ist: Es gibt fast keine institutionellen Mittel, um die Struktur langfristig zu unterstützen. Die Förderung ist fast ausnahmslos projektbezogen. Das schränkt uns stark ein.

Vasyl: Heutzutage wird so viel über Transnationalismus und internationale Zusammenarbeit gesprochen, aber kulturelle Initiativen sind doch eigentlich immer national ausgerichtet. Die Frage nach der Finanzierung beinhaltet halt auch die Frage, ob es möglich ist, über den Nationalstaat hinauszudenken: Klar gibt es immer die Möglichkeit, mit internationalen Partner*innen Fördermittel für Projekte zu beantragen. Aber nach der Projektlaufzeit hört dann auch die Zusammenarbeit auf. Was die unabhängige, ukrainische Kulturlandschaft betrifft: Ohne internationale Unterstützung und Präsenz wären wir verloren. Es würde für uns als Institution dann nicht viel Sinn machen, zu versuchen, hier in der Ukraine unabhängige Kulturprojekte auf die Beine zu stellen.

Eszter: Staatliche Finanzierung kann eine stabile Einnahmequelle sein, klar, aber sie ist auch oft problematisch. Vor allem hier. In Ungarn erkennen wir die Grenzen staatlicher Förderung bei jedem politischen Eingreifen und Umschwenken. Die OFF-Biennale Budapest ist eine basisorientire Initiative, die auf der Idee der Kuratorin Hajnalka Somogyi aus dem Jahr 2013 beruht. Ihr schwebte eine Kunstbiennale vor, die nicht von der Finanzierung durch den ungarischen Staat abhängig ist und außerhalb der staatlichen Infrastruktur stattfindet. Heute sind wir die größte zivile unabhängige Kunstinitiative Ungarns.

(c) Sasha Kovalenko, Visual culture research center

(c) Sasha Kovalenko, Visual culture research center

Viele, was in der Kunstwelt passiert, geht an einem vorbei, weil es an Orten stattfinden, die wir nicht am Schirm haben. Ich finde diese Aufmerksamkeitsverengung beängstigend. Kunstereignisse, die in Berlin oder Paris stattfinden, sind international sichtbar, aber andere Veranstaltungsorte wie zum Beispiel in Belgrad, in Kiew, in Riga oder auch Budapest sind völlig unsichtbar.
— Vasyl Cherepanyn

BB: Wie sieht Eure grenzübergreifende Zusammenarbeit bei Kulturprojekten in der Praxis aus?

Vasyl: Viele, was in der Kunstwelt passiert, geht an einem vorbei, weil es an Orten stattfinden, die wir nicht am Schirm haben. Ich finde diese Aufmerksamkeitsverengung beängstigend. Kunstereignisse, die in Berlin oder Paris stattfinden, sind international sichtbar. Aber andere Veranstaltungsorte wie zum Beispiel in Belgrad, in Kiew, in Riga oder auch Budapest sind völlig unsichtbar. Uns ist es wichtig, auch diese Veranstaltungen und Ausstellungen in unterschiedliche Kontexte zu bringen und sie entsprechend zu präsentieren. Dadurch wird einerseits die osteuropäische Region kohärenter und selbstreflektierender; sie wird in gewisser Weise zu einer Gruppe zusammengefasst. Andererseits können sich die Kulturszene(n) bewusster machen, aus welchen kulturellen Narrativen sie bestehen. Ich erkläre Osteuropa mit dem "Elefantenberührungseffekt": Mehrere Menschen berühren mit geschlossenen Augen einen Elefanten, sie alle stellen ihn sich ganz unterschiedlich vor. Aus ihrer Perspektive ist er das auch. Aber es ist trotzdem derselbe Elefant.

Eszter: Dem stimme ich voll und ganz zu. Bei der Kyiv Biennale, die EEBA kuratiert hat, haben wir uns zum Beispiel von Anfang an gefragt, welche Bedeutung ein Projekt, das aus Prag oder Budapest nach Kyiv angereist ist, in Kyiv haben kann. So funktioniert das gegenseitige Kennenlernen in der Praxis: Dasselbe Thema - oder derselbe Elefant, wie Vasyl sagte - sieht aus verschiedenen Blickwinkeln und Perspektiven anders aus, selbst innerhalb derselben Region Osteuropas.

(c) Sasha Kovalenko, Visual culture research center

Virtuelle Formate sind wie Desserts. Das Hauptgericht sollte der physische Raum sein.
— Vasyl Cherepanyn

BB: Wie hat die Pandemie Eure Arbeit beeinflusst? Hat sie die grenzüberschreitende Kooperation vielleicht auch erleichtert?

Vasyl: Die Pandemie hat uns alle zutiefst getroffen. Sie hat uns vor allem vieler Aspekte unseres politischen Seins beraubt. Viele Kultureinrichtungen haben sich überraschend schnell auf diese Online-Formate eingelassen und ihre Aktivitäten rasch umstrukturiert. Gleichzeitig bleibt eine Kulturinstitution etwas Physisches, etwas, das in der Stadt präsent ist. Es geht uns noch immer sehr stark um die Materialität der kulturellen Aktivitäten. Genauso wie in der Politik, in der man auf die Straße muss, um Veränderung zu erwirken, müssen Menschen ihre physischen Körper in der Kunst einsetzen, um Kultur zu erleben. Das geht alles nicht nur im Internet.

Eszter: Vor der Kyiv Biennale haben wir uns das letzte Mal, im November 2019 gesehen. Seitdem haben wir zwei öffentliche Online-Diskussionen geführt: Culture at Crossroads im Rahmen der Biennale Matter of Art und East to East in "Budapest", Teil der OFF-Biennale, aber das war digital. Wir wollen aber auch unsere langfristigen Ziele diskutieren, wir wollen uns mit zukünftigen Möglichkeiten auseinandersetzen. Diese Art von "Teambildung" ist über Zoom nicht wirklich möglich. Wir können Treffen abhalten, aber das ist nicht dasselbe.

Vasyl: Virtuelle Formate sollten eher wie Desserts behandelt werden. Das Hauptgericht ist und bleibt der physische Raum.

BB: Vielen Dank für das Gespräch.

Interview: Ana-Marija Cvitic

Mehr über die East European Biennal Alliance: https://eeba.art/en

07/11/2021

Eszter Szakács (1983) is a curator and researcher. Since 2017, she is a curatorial team member of the grassroots civil initiative OFF-Biennale Budapest. She is a Ph.D. candidate in the project IMAGINART—Imagining Institutions Otherwise: Art, Politics, and State Transformation at the Amsterdam School for Cultural Analysis at the University of Amsterdam. Previously she worked at tranzit/hu in Budapest (2011–2020), where, among others, she coedited the online international art magazine Mezosfera and the book IMAGINATION/IDEA: The Beginning of Hungarian Conceptual Art – The László Beke Collection, 1971 (2014), and curated the collaborative research project Curatorial Dictionary. Along with Naeem Mohaiemen, she coedited the forthcoming anthology Solidarity Must Be Defended (tranzit/hu, Van Abbemuseum, SALT, Tricontinental, and Asia Culture Center). Her research and practice revolve around grassroots art organizing, questions of internationalisms, intersections between Eastern Europe and the Global South, as well as exhibitionary forms of research.

Vasyl Cherepanyn (1980) is Head of the Visual Culture Research Center (VCRC, Kyiv). He holds a PhD in philosophy (aesthetics) and has been lecturing at University of Kyiv-Mohyla Academy, European University Viadrina in Frankfurt (Oder), University of Helsinki, Free University of Berlin, Merz Akademie in Stuttgart, University of Vienna, Institute for Advanced Studies of the Political Critique in Warsaw, Greifswald University. He was also a visiting fellow at the Institute for Human Sciences in Vienna. He recently co-edited Guidebook of The Kyiv International (Medusa Books, 2018) and '68 NOW (Archive Books, 2019) and curated The European International (Rijksakademie van beeldende kunsten, Amsterdam) and Hybrid Peace (Stroom, The Hague) projects. VCRC is the organizer of the Kyiv Biennial (The School of Kyiv, 2015; The Kyiv International, 2017; Black Cloud, 2019; Allied, 2021) and a founding member of the East Europe Biennial Alliance. VCRC has received the European Cultural Foundation's Princess Margriet Award for Culture in 2015, and the Igor Zabel Award Grant for Culture and Theory 2018.

FIND more curated content on instagram: @bétonbleumagazine